Die Sumpfschrecke «Stethophyma grossum»

In unseren Weihern haben sich nun die Sumpfschrecken angesiedelt. Eine vor dem Aussterben bedrohte Tierart.

Mensch und Stadt
Die Sumpfschrecke bevorzugt feuchte bis nasse Wiesen oder Weiden. Sie war einst weit verbreitet und häufig. Jedoch ist sie auf Feuchtgebiete angewiesen und ist durch die Trockenlegung von Überschwemmungsgebieten und die intensive Nutzung ehemaliger Nasswiesen sehr selten geworden.

Wissenswertes

  • Sumpfschrecken zirpen nicht, sondern erzeugen weit hörbare Knipslaute, indem sie ein Hinterbein nach hinten schleudern und dabei die, an diesem sitzenden, Dornen ruckartig über den Flügel ziehen.
  • Ausgewachsene Sumpfschrecke können von Juli bis Oktober beobachtet werden.
  • Erwachsene Sumpfschrecken werden nur maximal 53 Tage alt.
  • Die Eier werden im Sommer im Oberboden abgelegt und sind auf eine ausreichende Durchfeuchtung des Bodens bis zum nächsten Sommer angewiesen.
  • Sie können gut fliegen und können daher Standorte im Umkreis von mehreren hundert Metern neu besiedeln.

Käfer, Heuschrecken, Libellen, auch Schmetterlinge: Sie alle stehen in der Schweiz auf der roten Liste. 60 Prozent der hiesigen Insekten sind mittlerweile dort verzeichnet. «Die Situation ist beunruhigend», sagt Florian Altermatt, der Präsident des Forums Biodiversität Schweiz. Wie andernorts in Europa droht in der Schweiz die Mehrheit der Insektenarten stark zurückzugehen oder gar zu verschwinden. Die Bestände und die Vielfalt sind stark rückläufig. Altermatt nennt dafür verschiedene Gründe.

  • Zerstörte und isolierte Lebensräume: Die immer stärkere Nutzung der Landschaft hat viele Lebensräume der Insekten zerstört. So sind etwa seit 1900 satte 95 Prozent der Trockenwiesen und -weiden verschwunden. Im Mittelland sind geeignete Lebensräume seltener geworden. Und wenn es sie noch gibt, liegen sie oft zu weit auseinander.
  • Schlechtere Qualität der Lebensräume: Insektizide und Pesitizide, die vor allem von in der Landwirtschaft eingesetzt werden, sind effektiv. Allerdings töten sie nicht nur, was sie sollen – sondern oft auch Nützlinge.
  • Lichtverschmutzung: In Siedlungen trägt auch sie zum Insektenschwund bei. Lichtquellen ziehen die Insekten an, und das kann tödliche Folgen haben. Etwa, weil Fressfeinde sie dort jagen. Oder weil sie so lange um das Licht flattern, bis sie vor Erschöpfung sterben.
  • Übereifrige Hobbygärtner: Viele Grünflächen, Privatgärten etwa, sind derart reinlich gepflegt, dass sie den Insekten kaum mehr Lebensraum bieten.